Vielerorts ist es bereits 1 Minute vor 12!

Dank herausragender geistiger Eigenschaften gelang es den Menschen, bereits einen Großteil der Erdoberfläche für sich zu erobern und dabei Artgenossen sowie anderen Lebewesen ihren Willen aufzuzwingen. Die entscheidende Voraussetzung für den anhaltenden Eroberungsfeldzug war die menschliche Fähigkeit zur Instrumentalisierung aller Dinge und Gedanken. Sie ermöglichte die Entwicklung von Waffen, Werkzeugen und gesellschaftlichen Strukturen in einer Komplexität, die alles aus dem Tierreich und der übrigen Natur bisher Bekannte bei weitem übertrifft. Diese Fähigkeit war die Voraussetzung für die Entstehung aller Technologien, Kulturen, von Religionen, der Politik, Wissenschaften und Kunst sowie der Wirtschaft. Sie treibt die menschliche Gesellschaft in eine, auf Grund von Schwindel erregend zunehmenden Möglichkeiten und beschleunigten Entwicklungen, immer weniger vorhersehbare Zukunft. Das große Talent zur Instrumentalisierung ist zugleich Gabe und Fluch für die Menschheit. Wegen ihrer fundamentalen Rolle in der menschlichen Evolution ist sie auch für alle Schattenseiten inklusive der Besorgnis erregenden Megatrends der Gesellschaft verantwortlich. Einige dieser Megatrends haben inzwischen Ausmaße angenommen, welche bereits die Grenzen der ökologischen und sozialen Verträglichkeit überschreiten und einen großen Teil aller Lebewesen einschließlich Menschen gefährden. Darunter fallen vor allem die laufende Zunahme der Weltbevölkerung, deren explodierende Konsumgewohnheiten und Mobilität, ihr Raubbau an beschränkten Ressourcen, ihr ausuferndes technologisches Zerstörungspotential, die entfesselte Globalisierung, die extrem ungleiche Aufteilung von Vermögen sowie die damit einher gehenden Verschuldungen. Der Fluch der menschlichen Fähigkeit zur Instrumentalisierung könnte sich ab dem Zeitpunkt, wo der Mensch sich selber instrumentalisiert, auch für ihn endgültig auswirken. Erste sichtbare Anzeichen der Instrumentalisierung von Menschen sind deren stetig voranschreitende Reduktion auf gehorsame Arbeitskräfte, leicht beeinflussbare KonsumentInnen und nützliche WählerInnen, gegenüber denen Wahlversprechen zumeist keine Gültigkeit haben. Mit dem gegenwärtigen Ausbau von Künstlicher Intelligenz und der Entwicklung von Gentechnologie an Menschen wird deren Instrumentalisierung sprunghaft ansteigen. Die Instrumentalisierung von Menschen durch respektlose Artgenossen könnte sich sehr bald ähnlich katastrophal für sie auswirken, wie es für andere instrumentalisierte Lebewesen der Fall war beziehungsweise ist.
Die Chancen, dass die Menschheit ihre von Gier nach Macht, Lust, Profiten und Konsumgütern angetriebene Höllenfahrt unbeschadet überlebt, schwinden zunehmend dahin. Denn bis heute wenden viele Menschen das Gesetz des Stärkeren ebenso rücksichtslos an, wie es wohl schon unsere primitivsten Vorfahren taten, allerdings mit einer weit größeren Auswahl unterschiedlichster, zum Teil sehr subtiler Mittel und mit ungleich größeren Auswirkungen. Lange Zeit hielten sich die Folgen der meisten Übergriffe gegen andere Lebewesen und Lebensgemeinschaften in relativ engen Grenzen. Erst demographische und technische Entwicklungen aus jüngerer Zeit haben die Übergriffe von Menschen extrem ausufern lassen. So vergingen über zweihunderttausend Jahre, bevor Menschen mit Hilfe von mörderischen Technologien dazu in der Lage waren, sogar große Volksgruppen nahezu auszurotten und eigene Lebensräume mitsamt einem großen Teil der dortigen Lebensformen zu zerstören.
Innerhalb nur weniger Generationen hat die sich rasch verbreitende Menschheit die globale Artenvielfalt, welche etwa vier Milliarden Jahre für ihre Entwicklung brauchte, womöglich halbiert. Die meisten Ausrottungen von Arten erfolgten in den vergangenen Jahrzehnten und die exponentielle Beschleunigung dieses evolutionären Kahlschlags läuft ungehindert weiter in Richtung Öko-Gau. Mittlerweile droht die Rücksichtslosigkeit maßgeblicher Anführer und Vorbilder der angeblich intelligentesten Art auf Erden deren gesamten Lebensraum mitsamt unzähligen anderen dort lebenden Arten systematisch zu vernichten.


In diesem Zusammenhang schrieb der amerikanische Psychologe Doug McKenzie-Mohr bereits im Jahr 2000 von einem beginnenden „ökologischen Holocaust“ (1). Tatsächlich war das Überleben so vieler Arten von Tieren und Pflanzen noch nie so sehr durch Menschen bedroht, wie jetzt. Auch wurden nie so viele Tiere unnötigerweise von Menschen gequält, wie in unserer heutigen, vermeintlich zivilisierten Gesellschaft. Zu keiner Zeit haben die sich stark vermehrenden und immer weiter ausbreitenden Zweibeiner der Umwelt so sehr zugesetzt, wie heute. Dies Alles, obwohl in den letzten Jahrzehnten Milliarden Arbeitsstunden und enorme Geldmittel in den Schutz von leidenden Tieren, gefährdeten Arten, bedrohten natürlichen Lebensräumen und der Umwelt geflossen sind. Gleichermaßen ernüchternd fallen Bilanzen beim Schutz hilfsbedürftiger Kinder, Armer, Kranker und Alter bzw. von Verfolgten und bedrohten indigenen Völkern aus. Die dürftigen Erfolge beim Schutz diverser bedrängter Lebewesen schreien geradezu nach Strategiewechseln. Denn viele der zum Schutz von Menschen, von Vertretern anderer Arten und der Umwelt aufgebrachten Mittel waren leider nicht wirksam genug. Offenbar bedarf es völlig neuer Ansätze und auf die wahren Ursachen abgestimmter Vorgangsweisen, um die wirklichen Probleme der Menschheit und der Biosphäre in den Griff zu bekommen und um die Gesellschaft von ihren lebensgefährlichen „Zivilisationskrankheiten“ zu heilen. Denn die dafür zuständigen Institutionen und Strukturen sind leider nicht willens oder nicht in der Lage, die vielen fatalen Trends rechtzeitig zu stoppen, geschweige denn, diese umzukehren.


Umweltprobleme schaffen soziale Probleme!

Seit geraumer Zeit wüten in vielen Ländern Waldrodungen von gewaltigen Ausmaßen und andere Plünderungen der Natur im großen Stil. Auch die Verschmutzung von Gewässern, Luft und Böden sowie andere Umweltprobleme nahmen weltweit zu. Es folgten regionale Klimawechsel mit gehäuften Temperaturextremen, Orkanen, Dürren und Überschwemmungen. All diese Phänomene können Armut, Hunger, Trinkwassermangel sowie Krankheiten und Vergiftungen bei davon betroffenen Menschen verursachen. In extremen Fällen sind sogar bewaffnete Konflikte möglich, die durch Verknappung sehr wichtiger Ressourcen ausgelöst werden. Dennoch wollen viele Menschen noch nicht wahrhaben, dass auch sie Teile von komplexen Lebensgemeinschaften in einer gemeinsamen Biosphäre und schicksalhaft mit diesen verbunden sind. Andere wiederumn kümmert es nicht, so lange sie nicht selber von negativen Auswirkungen unmittelbar betroffen sind. Deshalb können schwer wiegende Ausbeutungen und Zerstörungen der Umwelt in armen Regionen der Welt weiterhin ungehindert stattfinden, während solch massive Eingriffe in nördlichen Industrienationen dank des dort wachsenden, wenn auch sehr eigennützigen Umweltbewusstseins zunehmend tabu sind. Die Realität entlarvt das egoistische Verhalten der meisten BürgerInnen reicher Industrieländer auf Kosten armer Nationen sowie dort lebender Menschen und anderer Lebewesen, denen sie Rechte auf ein würdiges Dasein verweigern.


Die Globalisierung der Märkte, welche die ganze Welt nach den günstigsten Rohstoffen und Produktionsorten einerseits, sowie nach den profitabelsten Absatzmärkten andererseits, abgrast und beackert, hat die Situation zugespitzt. So blutet der überproportionale ökologische Fußabdruck jener zwanzig Prozent der Weltbevölkerung im reichen Norden, welche in etwa achtzig Prozent aller Ressourcen der Welt zu Lasten der Menschen und der Umwelt in armen Ländern für sich nutzen, diese mit der Duldung dortiger, korrupter MachthaberInnen aus. So lange reiche Länder die Ausbeutung armer Nationen fortführen und ihre BürgerInnen nicht bereit sind, auf gewohnte Annehmlichkeiten zu verzichten, bleiben eine gerechte Verteilung des Wohlstands unter allen Ländern und innerhalb dieser sowie sozial- und naturverträgliche Nutzungen nationaler Territorien und Ressourcen zum Vorteil dortiger Bevölkerungen völlig illusorisch. Ohne einen baldigen und radikalen Richtungswechsel führt der eingeschlagene Weg möglicherweise zu Ökodiktaturen! Denn Plünderungen und Verschwendungen von Rohstoffen bewirken Engpässe und begünstigen Verbote, Enteignungen und Überwachungen sowie autoritäre Staatsformen. So könnte ein Staatsstreich wegen gravierenden Umweltnotständen ohne weiteres die erste Ökodiktatur der Geschichte einleiten. Nur die weltweite Umsetzung sozial verträglicher Maßnahmen zum Schutze der Mitwelt und natürlicher Lebensräume anstatt des selektiven Schutzes der Umwelt reicher Nationen mit gleichzeitiger Auslagerung von Umweltbelastungen durch Exporte von Giftmüll und die Errichtung umweltschädlicher Produktionsstandorte in arme Länder, welche dort lebende Menschen und andere Lebewesen gefährden, kann mit relativer Sicherheit Ökodiktaturen vorbeugen.


Nukleare Gefahren nehmen zu!

Immer wieder schüren große Industrienationen künstlich Konflikte in Gebieten von strategischer Bedeutung für den Zugang zu wertvollen Rohstoffen. In aller Regel führt dies zu militärischen Auseinandersetzungen wobei zahlreiche Unschuldige geopfert und viele Krisengebiete für Generationen der ortsansässigen Bevölkerungen zerstört werden. Gleichzeitig fallen zahllose andere Lebewesen und natürliche Lebensräume der militarisierten Jagd auf Rohstoffe zum Opfer. Zumeist bleiben diese von den entscheidenden Militärs einkalkulierten Begleitschäden von der Öffentlichkeit unbemerkt oder unbeachtet.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass kriegerische Aktivitäten von Aggressoren ausgehen, die sich dem Gegner gegenüber als militärisch überlegen wähnen, beziehungsweise von deren Stellvertretern, welche die Schmutzarbeit im Auftrag ihrer Schutzmächte übernehmen. Trotz aller dramatischen Auswirkungen werden Kriege deshalb heutzutage oft durch mächtige, offiziell den Menschenrechten verpflichtete „Demokratien“ angezettelt, um ihre Gier nach Rohstoffen in den angegriffenen Nationen zu sättigen. Bedauerlicherweise zeigt die jüngere Geschichte, dass nur ein eigenes Arsenal von Atomwaffen einem Land weitreichenden Schutz vor militärischen Übergriffen seitens ausländischer Mächte garantiert. Diese Einsicht hat nicht nur das atomare Wettrüsten der Supermächte über Jahrzehnte angekurbelt, sondern erklärt zudem das Streben mancher potentiell bedrohten Länder nach Aufstockung ihrer Arsenale mit notfalls illegalen Nuklearwaffen. Das unbestrittene Abschreckungspotential von Atomwaffen bewirkt deren ungebrochene Zunahme weltweit und erhöht damit zwangsläufig die Risiken nuklearer Schläge. Häufiges Säbelrasseln und Provokationen seitens von Atommächten lassen die Ausmaße des Einflusses deren Militärindustrien auf die Politik erahnen. All dies bis hin zu fallweise auffliegenden Verbindungen zwischen Geheimdiensten aus Atomstaaten mit Terroristen geben zusätzlichen Anlass zur Sorge hinsichtlich nuklearer Aggressionen.
Hinzu kommt das riskante Festhalten vieler Länder an Atomenergie für zivile Zwecke, welches auf den großen Einfluss einer mächtigen Lobby mit viel Kapital im Hintergrund zurückzuführen ist. Dabei ist insbesondere die brisante Frage der Entsorgung von jährlich etwa 12.000 Tonnen anfallendem, hochradioaktivem Abfall ungelöst und die Verantwortung dafür, schon auf Grund der Zeitspannen von vielen tausenden Jahren für dessen elementare Deaktivierung, prinzipiell untragbar. Beispielsweise fordert die deutsche Gesetzgebung für manche hochradioaktive Substanzen eine sichere Lagerung während einer Million Jahre! Für den Kernbrennstoff Plutonium-239 beträgt die Halbwertszeit, das ist jene Zeit, bis zu welcher die Radioaktivität eines Stoffes auf die Hälfte seines Anfangswertes gesunken ist, immerhin noch 24.000 Jahre (2). Dieser Zeitraum ist länger als jener, der uns von der Altsteinzeit trennt und fast bis zu den Neanderthalern zurück reicht! Ungeachtet der unüberschaubaren und schon deshalb nicht vertretbaren Risiken sowie der extrem hohen Kosten der Lagerung von radioaktiven Abfällen, unterstützen die Regierungen der Länder mit Atomkraftwerken bedenkenlos die geschäftlichen Zielsetzungen der Atomindustrie, anstatt legitime Sicherheitsinteressen ihrer BürgerInnen, sowie jene der Bevölkerungen in angrenzenden Ländern zu schützen.


Darüber hinaus nehmen sie durch Bewilligungen von Atomkraftwerken und Lagerstätten für hochradioaktiven Müll unzählige Folgegenerationen in nukleare Geiselhaft. Auch die weltweit zunehmende Dichte an Kernkraftwerken, die selbst einige wiederholt von Erdbeben, beziehungsweise von Seebeben erschütterten Gebiete nicht ausspart sowie jene Bauweisen, welche keinen ausreichenden Schutz vor etwaigen terroristischen Anschlägen oder ungewollten Flugzeugabstürzen bieten, lassen weitere nukleare Zwischenfälle bis hin zu Katastrophen befürchten.
Nicht außer Acht zu lassen sind darüber hinaus potentielle Risiken aus unzureichender Dekontamination von radioaktiven Abwässern, von illegalen Entsorgungen von Atommüll sowie von den im Zuge des Abbaus von Bodenschätzen wie Erdgas, Erdöl und Uran in beträchtlichen Mengen künstlich an die Erdoberfläche gelangenden, radioaktiven Emissionen natürlichen Ursprungs.


Genmanipulation kann zum totalen Kontrollverlust führen !

Relativ neu und deshalb schwer einzuschätzen sind gentechnische Risiken. Dessen ungeachtet werden landwirtschaftliche Freilassungen gentechnisch veränderter Organismen in immer mehr Ländern erlaubt. Dies, obwohl genmanipulierte Lebewesen in Nachbarstaaten eindringen könnten, wo solche Freilassungen verboten sind! Mittlerweile haben sich bereits etwa dreißig Länder für die Anwendung von Genmanipulation in der Landwirtschaft entschieden. Schon jetzt sorgen örtliche Freisetzungen gentechnisch manipulierter Pflanzen vielerorts für Unbehagen und schüren Ängste in der Bevölkerung. Die Genmanipulation in der Landwirtschaft ist nicht nur Gift für die Vielfalt der Nutzpflanzen, sondern auch für die natürliche Artenvielfalt sowie für kleinbäuerliche Strukturen. Saatgutkonzerne zielen auf hohe Gewinne und somit auf die größtmögliche Abhängigkeit von LandwirtInnen von ihren patentierten Produkten ab und trieben bereits viele Kleinbauern in den Ruin und manche bis zum Selbstmord!
Im Auftrag von mit Gentechnik experimentierenden Firmen durchkämmen WissenschaftlerInnen und andere Spezialisten die entlegensten Regionen der Erde, um sich ohne nennenswerte Gegenleistung Medizinal- und Nahrungspflanzen anzueignen, die seit Generationen von indigenen Völkern genutzt werden. In den Labors dieser Firmen bemühen sich in der Folge GentechnikerInnen, daraus gentechnisch veränderte Nutzpflanzen zu entwickeln, die patentfähig und gegen einträgliche Lizenzen unter internationalem Recht exklusiv zu vermarkten sind.


So kann es dazu kommen, dass arme Menschen von zumindest teilweiser indigener Abstammung in Entwicklungsregionen teuer für gentechnisch hergestelltes Saatgut und Medikamente bezahlen müssen, die auf der Grundlage von zuvor ihren Vorfahren ohne nennenswerte Gegenwerte abgeluchsten Pflanzen entstanden. Dieses Szenario ist durchaus realistisch, zumal sich neben Sektoren der Agrarindustrie auch solche aus der Pharma- und Medizinforschung in stark zunehmenden Maße mit Gentechnik befassen.
Vor allem Pharmakonzerne sind häufig AktionärInnen verpflichtet, die nur die Maximierung ihrer Investitionen im Sinn haben und von oft eindrucksvollen Gewinnen in diesem Industriezweig angelockt werden. Daraus erwachsen Interessenskonflikte für die Pharmafirmen, die im Sinne der Erwartungen ihrer AnlegerInnen den Fokus auf besonders lukrative Märkten richten. Ein Großteil der Gewinne im Pharmabereich wird nicht durch die Heilung von Menschen von ihren Erkrankungen, sondern durch die anhaltende Versorgung chronisch kranker Personen in reichen Ländern mit teuren Präparaten erzielt. Deshalb müssen Millionen Kranke in armen Ländern weiterhin sterben, weil sie dringend von ihnen benötigte Medikamente entweder nicht finden oder nicht bezahlen können.
Angesichts fetter Gewinne und guter Ertragsaussichten haben sich viele Pharmafirmen freiwillig einem großen finanziellen Druck ausgesetzt. Dieser entsteht gleichzeitig aus der Befriedigung ihrer InvestorInnen, dem für allfällige Börsenkurse maßgeblichen brancheninternen Wettbewerb, den großzügigen Gehältern ihrer MitarbeiterInnen und dem aufwendigen Lobbying, welches unter anderem mit opulenten Veranstaltungen um die wichtige Gunst der Ärzteschaft, der Politik und entscheidender BeamtInnen in nationalen Behörden und internationalen Organisationen buhlt. Dieser, aus dermaßen vielfältigen und hohen Erwartungen resultierende, finanzielle Erfolgsdruck lässt die aus der Pharmaindustrie bekannten Gefahren der ungenügenden Sorgfalt und überhöhten Risikobereitschaft mit schwerwiegenden Folgen auch für deren gentechnologische Aktivitäten befürchten.
Die allergrößten Hoffnungen im Zusammenhang mit der Gentechnologie gelten der Vorbeugung von jenen Erkrankungen des Menschen, wobei Gene die Hauptrollen spielen. Analog zur Ökologie, welche bestenfalls nur einzelne der etlichen Rollen bestimmter Arten innerhalb ihrer natürlichen Lebensräume erfasst, kennt die Gentechnologie weder die Rollenvielfalt der einzelnen Gene, noch die Wechselwirkungen zwischen diesen in einem bestimmten menschlichen Körper, welcher in der Ökologie einem Ökosystem entspräche. Deshalb sind gentechnologische Manipulationen des menschlichen Erbguts vergleichbar riskant wie Eingriffe in höchst komplexe und entsprechend unüberschaubare natürliche Ökosysteme und deren Auswirkungen ebenso wenig vorhersehbar.
In naher Zukunft werden gravierende Genmanipulationen auch an Menschen technisch möglich sein. Obwohl gesetzliche Schranken solche gentechnischen Manipulationen an Menschen noch verhindern, ist damit zu rechnen, dass die möglichen Nutzen daraus für die Bewältigung großer gesellschaftlicher Probleme oder für mächtige Interessen diese Schranken schon bald schrittweise abbauen werden. Die Gentechnik könnte künftig in die Lage kommen und dazu verleitet werden, Beispiele bewährter Spezialisierungen aus der Natur mit Hilfe gentechnologischer Eingriffe in Menschen nachzuahmen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Gentechnik in Zukunft Nachkommen entsprechend den jeweiligen Vorstellungen ihrer Eltern und der Gesellschaft bis hin zu von Ameisenkasten inspirierte, menschenähnliche ArbeitssklavInnen mit gezielt eingeschränkten Bewusstsein und minimalen Ansprüchen für bestimmte Aufgaben produziert. Solche mittels Genscheren maßgeschneiderte Humanoide könnten besonders gefährliche und unzumutbare Tätigkeiten möglicherweise zuverlässiger, schneller und auch günstiger als professionell ausgebildete Menschen oder noch so leistungsfähige Roboter erledigen. Zudem wären Verluste von gentechnologisch geschaffenen Humanoiden ohne Familienanhang gesellschaftlich leichter verkraftbar, als menschliche Opfer. Interesse daran könnte vor allem bei Militärs, Sicherheitskräften, Feuerwehren und anderen, mit riskanten Aufträgen befassten Institutionen rasch aufkommen. Bald danach würden sich vermutlich auch einige der mit großen Gefahren bei deren Arbeiten konfrontierten Unternehmen aus der Privatwirtschaft, wie Betreiber von Minen, Bohrinseln und Kernkraftwerken dafür interessieren. Bereits auf Grund des militärischen und wirtschaftlichen Potentials derartiger Genmanipulationen an Menschen könnten sogar die aus ethischen Gründen völlig zu Recht verhängten Verbote deren gentechnologische Instrumentalisierung nicht mehr aufhalten. Ab dem Zeitpunkt, wo solch humanoide Kreaturen in falsche Hände geraten, sind gewaltige Probleme vorprogrammiert!


Planetarer Exodus als Zukunftsperspektive?

Bereits heute ticken ökologische, soziale und militärische Zeitbomben, die unsere Lebensgrundlagen bis auf den Grund zu erschüttern drohen, wenn nicht bald eine Umkehr der gefährlichsten Megatrends erfolgt. Vermutlich wird sich die ohnehin bereits kritische Lage künftig durch einschneidende Eingriffe in menschliche Gene sowie auf Grund eines unkontrollierbaren Machtzuwachses der von Big Data gemästeten Künstlichen Intelligenz weiter verschärfen. Denn sowohl die Entwicklung der Gentechnologie, als auch jene der Künstlichen Intelligenz liegen nahezu gänzlich in der Hand von sehr mächtigen Personen, die ebenso fragwürdige wie eigennützige ökonomische Ziele verfolgen und dabei gleichzeitig ähnlich gelagerten politischen Interessen dienen.
Wenn es so wie bisher weiter geht und die Erde auch für Menschen zunehmend unbewohnbar wird, könnten Aussiedlungen von auserwählten Personen mit einigen streng selektierten Exemplaren für sie unverzichtbarer Arten auf andere Planeten manchen EntscheidungsträgerInnen als letzter Ausweg erscheinen. Die Möglichkeit solch eines planetarischen Exodus von Auserwählten in der Zukunft scheint angesichts des gewaltigen Aufwandes bei der Erforschung so genannter Exoplaneten durchaus berechtigt. Dieser aufstrebende Zweig der Astronomie sucht seit etlichen Jahren benachbarte Sterne systematisch nach erdähnlichen Planeten ab, welche sich als mögliche Ziele für zukünftige Aussiedlungen von Menschen eignen könnten. Der triftigste Grund für ein teilweises Verlassen der Erde wäre ein globales Chaos. Und es sieht fast so aus, als ob einige bestens informierte und einflussreiche Leute bereits damit rechnen würden. Kolportierte Nachrichten über angebliche Entdeckungen entfernt erdähnlicher Planeten sind wie dafür geschaffen, die Zukunftsängste mancher Menschen zu beruhigen und diese schon geistig auf planetarische Ausstiegsszenarien einzustimmen, ohne die fortlaufenden Zerstörungen auf der Erde je in Frage stellen zu müssen. Dabei bleiben allerdings maßgebliche Fakten unberücksichtigt. So erscheint es völlig unrealistisch, dass sogar für den Fall, dass ein für das autonome Überleben von Menschen geeigneter Planet gefunden würde, die großen technischen Herausforderungen einer ersten, probeweisen Aussiedlung von Menschen dorthin in absehbarer Zeit gemeistert werden könnten, geschweige denn, deren nachhaltige Ansiedlung dort. Völlig unmöglich ist die Bewältigung der technischen und logistischen Schwierigkeiten für die Aus- und Ansiedlung von Milliarden Menschen. Selbst wenn eines Tages ein dafür geeigneter Zielplanet identifiziert würde und die für dessen Eroberung durch Menschen nötige Technologie entwickelt wäre, käme höchstwahrscheinlich nur eine nach genetischen sowie intellektuellen, aber auch politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Kriterien auserwählte, winzige Minderheit für einen solchen Exodus weg von der bis dahin weitestgehend ausgebeuteten, natürlichen Biosphäre unseres Planeten in Frage. Aus heutiger Sicht wahrscheinlicher ist, dass die Agonie eines Großteils der irdischen Biosphäre vor der Entdeckung eines ausreichend lebensfreundlichen und erreichbaren Exoplaneten eintritt.


Möglicherweise gelingt es der Wissenschaft bis dahin, Raumschiffe mit einer künstlichen Mikrobiosphäre für ein autonomes Überleben und Langzeittransporte von kleineren Menschengruppen im All zu entwickeln. So wie die Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies der Sage nach die Meere mit ihrem Segelschiff durchkreuzten, könnten in diesem Fall auserwählte „Erdflüchtlinge“ in Zukunft den umliegenden galaktischen Raum nach geeigneten Ersatzplaneten für die Erde erkunden. Zweifelsohne mit an Bord wären Algen und andere Pflanzen, die für den Stoffwechsel in solch einer künstlichen Biosphäre unerlässlich sind, aber auch blinde Passagiere in Form von Mikroorganismen und Kleinstlebewesen terrestrischer Herkunft. Im Zuge näherer Untersuchungen auf potentiell für menschliche Kolonisierungen geeigneten Exoplaneten könnten durch Weltraumreisende unbewusst verstreute oder gezielt ausgesetzte, niedere irdische Organismen ihnen entsprechende Bedingungen vorfinden und sich dort zu neuem, langfristig auch höherem Leben entwickeln. Selbiges ist auch vorstellbar in manchen Fällen von relativ sanften Kollisionen von Raumschiffen mit Himmelskörpern mit zumindest teilweise erdähnlichen Oberflächenbedingungen. Umgekehrt wäre auch die menschliche Einschleppung oder gezielte Einbringung von extraterrestrischem Leben im Zuge der Erkundung von Exoplaneten in Raumschiffe mit der anschließenden Verbreitung solcher Lebewesen auf in der Folge besuchte Planeten einschließlich der Erde theoretisch möglich.


Selbstbestimmung anstatt Ergebenheit!

Der ebenso eindrucksvolle wie mörderische Eroberungsfeldzug der Art Homo sapiens auf der Erde auf Kosten ihrer Biosphäre, würde nur in dem Fall Sinn ergeben, dass die Evolution eine Verbreitung des Lebens im Universum anstrebt, welche ihre Kontinuität sicherstellt. Die rasche und anhaltende Ausbreitung der Menschheit erfolgt auf Grundlage der Zerstörung wesentlicher Elemente der Biosphäre, wodurch sie ihren eigenen Lebensraum und auch ihr Überleben gefährdet. Ihre Ausbreitung zeigt viele Ähnlichkeiten mit jener von bösartigen Tumoren, worauf bereits einige renommierte Autoren hingewiesen haben. So wie aggressive Tumoren sich mit den Organismen, die sie angreifen, selbst zerstören, könnte auch die gesamte Menschheit aufgrund ihrer irreversiblen Zerstörungen und Veränderungen in der Biosphäre zugrunde gehen. Aber wie könnte die Kontinuität des Lebens im Universum von der Zerstörung der terrestrischen Biodiversität durch den Menschen profitieren? Um dieses scheinbare Paradoxon aufzulösen, lohnt es sich, folgende kosmologische Erkenntnis in Erinnerung zu rufen:
Alle Sterne und Galaxien entwickeln sich in Zyklen mit verschiedenen Phasen, vergleichbar mit denen des Lebens von Lebewesen. Spätestens mit dem Eintritt der Sonne in die gegen Ende des Zyklus eintretende und extrem aufglühende Phase, die als „roter Riese“ bekannt ist, wird das Ende der Erde und unseres gesamten Sonnensystems durch schnelles Verglühen besiegelt sein. Das Ende jeder Galaxie nach Durchlaufen eines typischen Zyklus ist ebenfalls vorbestimmt. Aus diesem Grund erfordert die nachhaltige Kontinuität des Lebens im Universum eine Strategie, die auf dessen größtmögliche Verbreitung und kosmische Biodiversität abzielt. Diese erfordern den Transfer von Lebewesen zwischen Himmelskörpern mit ähnlichen Umweltbedingungen und langfristig auch zwischen Galaxien.
Unter natürlichen Umständen ist eine intragalaktische Translokation von Lebewesen im Zuge der äußerst seltenen Kollisionen von Himmelskörpern, die möglicherweise für diese Lebensformen geeignet wären, auf Grund der gigantischen Mengen an tödlichen Energien, die bei solchen Kollisionen spontan freigesetzt werden, extrem unwahrscheinlich. Einerseits scheint ein effizienter Transfer von Lebewesen von einem Himmelskörper zu einem anderen, der ihrem Überleben förderlich ist und zu neuen Lebensformen im Universum führen könnte, von einer Weltraumtechnologie abhängig zu sein, die fortschrittlicher sein müsste, als jene der Menschen in ihrem gegenwärtigen Entwicklungsstand. Andererseits würden erfolgreiche Verbringungen von terrestrischen Organismen auf geeignete Exoplaneten dramatische Zerstörungen in unserer Biosphäre voraussetzen, die einen teilweisen Exodus von Menschen von unserem Planeten auslösen. Abgesehen von einer Verbreitung von terrestrischer Organismen in unserer Galaxie durch Menschen, die dazu beitragen würde, die Kontinuität und Vielfalt des Lebens im Universum zu gewährleisten, ist kein anderer Vorteil in diesem Zusammenhang vorstellbar, welcher die enormen Verluste durch die Schreckensherrschaft des Menschen auf der Erde, die einen großen Teil ihrer biologischen Vielfalt und Biomasse zerstört, kompensieren könnte.
Die Strategie, in ein Ökosystem einzudringen und es zu zerstören, indem all seine begehrten natürlichen Ressourcen ausgebeutet werden, bevor es seinem nahen Ende überlassen wird, um anschließend neue Opfer zu suchen und dann über diese herzufallen und in ihr Inneres einzudringen, ist eine Vorgangsweise, die nicht nur von verschiedenen parasitoiden Organismen und hoch pathogenen Erregern, wie tödlichen Bazillen und Viren, gewählt wird, sondern auch eine, die viele Individuen der Art Homo sapiens inspiriert. Der große Unterschied zwischen Letzteren und den anderen Zerstörern besteht darin, dass diese Menschen wegen der Einzigartigkeit der Erde, zumindest im erreichbaren Umfeld des Weltraums, kein neues Opfer finden können, um es anzugreifen und bis zum Ende auszubeuten, nachdem sie die terrestrische Biosphäre zerstört haben, die ihnen als temporäres Ökosystem diente.
Schon allein aus diesem Grund sollten wir uns weder mit einer möglichen Fremdbestimmung, noch mit dem katastrophalen Schicksal abfinden, das die Evolution für die Erde und ihre verschiedenen Bewohner bereit halten könnte. Wir sollten auch nicht passiv darauf warten, dass der göttliche Wille uns aus diesem „hausgemachten“ Schlamassel herausholt. Dies umso weniger, als es völlig unverständlich ist, dass ein allmächtiger und allen Lebewesen und insbesondere den Menschen gut gesinnter Gott deren missbräuchliche Ausbeutung sowie die Zerstörung des größten Teils seiner Schöpfung durch rücksichtslose Individuen so lange toleriert. Es wäre viel vernünftiger, alles zu unternehmen, um eine verantwortungsvolle Selbstbestimmung sicherzustellen und die Lösung der großen Probleme der Welt gemeinsam anzugehen. Es bleibt noch ein wenig Zeit, um die wichtigsten menschlichen Eigenschaften wie Intelligenz, Weitsicht, Weisheit und Mitgefühl auszuspielen, um den zerstörerischen und selbstmörderischen Kurs der Menschheit zu stoppen und endlich eine nachhaltige Gesellschaft im Einklang mit der irdischen Biosphäre, unserem angestammten Lebensraum, zu realisieren.